Auswirkungen von Hitzestress auf Produktion und Tierwohl
Erhöhtes Infektionsrisiko: Durch Stress und mögliche Pansenübersäuerung nimmt die Immunabwehr der Kuh ab. Die Kombination aus hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit schafft eine Umgebung, in der Krankheitserreger gut gedeihen können. Dieser erhöhte Infektionsdruck im Stall kann zu einem erhöhten Krankheitsaufkommen führen.
Langfristig geringere Milchproduktion: Hitzestress kann zu einer Verringerung der Milchproduktion führen, die über die unmittelbare Stressperiode hinausgeht. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Hitzestress zum Absterben weiterer Zellen im Eutergewebe führt, was zu einem langfristigen Rückgang der Milchleistung führen kann. Beispielsweise produzierten Kühe, die bei trockener Hitze leichtem Hitzestress ausgesetzt waren, in der darauffolgenden Laktation 6,3 kg weniger Milch pro Tag.¹ Darüber hinaus zeigten Färsen, deren Mütter bereits unter Hitzestress litten, in den ersten drei Laktationen einen deutlichen Rückgang der Milchproduktion mit einem Rückgang um 2,2 kg/Tag, 2,3 kg/Tag bzw. 6,5 kg/Tag.²
Auswirkungen auf trockenstehende Kühe und Kälber: Trächtige Kühe und ihre ungeborenen Kälber sind besonders anfällig für Hitzestress. Kälber, die während oder nach Hitzeperioden geboren werden, sind bei der Geburt tendenziell leichter und anfälliger für Krankheiten. Dieser frühe Stress kann langfristige Auswirkungen haben und zu einer schlechteren Milchproduktion und einer kürzeren Lebenserwartung führen. Um diese Auswirkungen zu abzumildern, ist es wichtig, den Bereich der Trockensteher ebenfalls gut zu belüften. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz von Ventilatoren erfolgen, um sowohl den Kühen als auch den in der Entwicklung stehenden Embryos eine kühlere und angenehmere Umgebung zu bieten.